Christopher Pache war die Erleichterung nach Abpfiff anzusehen. Grinsend und bester Laune betrat er die Pressekonferenz. Seine Stimmung lässt sich leicht erklären: Nachdem die SG Wattenscheid in der Vorwoche gegen TuS Ennepetal seine Führung nicht über die Zeit bringen konnte, spät das 1:1 kassierte, gelang es seiner Mannschaft am Sonntag (29. September) gegen die SpVgg Vreden, die 1:0-Führung von der 21. Minute an bis über die Ziellinie zu bringen. Wie in Ennepetal war es wieder Robert Nnaji, der Wattenscheid in Führung brachte. Vreden hatte zwar seine Möglichkeiten, das Ergebnis war letztlich aber leistungsgerecht. Auf beiden Seiten hätten durchaus mehr Tore fallen können. Trotz des Sieges sah Pache noch einige Baustellen und Verbesserungsbedarf bei der SGW. „Ich finde, dass wir über 90 Minuten verdient gewonnen haben. Trotzdem waren wir nicht zu hundert Prozent zufrieden. Schon in der Halbzeit haben wir ein paar Dinge angesprochen."
Es sind mehrere Aspekte, die Pache trotz des Heimerfolges noch kritisch bewertet. "Wir waren einfach zu weit von den Gegenspielern weg, sind in der ersten Linie nicht ins Pressing reingekommen. Die Distanzen waren zu groß. Dann haben wir zu wenig mit Ball kreieren können, haben zu viele lange Bälle gespielt." Lange Bälle seien zwar immer ein Mittel, fügt Pache hinzu, aber eben nur wenn keine Lösungen gefunden werden können.
Dann das leidige Thema aus dem letzten Spiel gegen Ennepetal: Die Fähigkeit, Partien entscheiden zu können. "1:0 ist immer ein dünnes Ergebnis. Wir haben in der Vorwoche gelernt, dass sowas immer schnell zu einem Unentschieden führen kann. Wir schaffen es noch nicht, den Deckel drauf zu machen. Das fehlt uns im Moment noch."
Der Sieg wird dennoch sehr gut schmecken. Gerade angesichts des anstehenden Derbys gegen Concordia Wiemelhausen (6.10, 15 Uhr). "Im Großen und Ganzen freuen wir uns unfassbar über die drei Punkte, weil die jetzt zum aktuellen Zeitpunkt enorm wichtig für uns sind. Jetzt können wir mit breiter Brust nach Wiemelhausen fahren", sagte Pache nach der Partie.
Wenn man ein regionales Spiel hat, freuen sich die Leute immer darauf. Man hat kurze Wege, ich erwarte viele Fans
Christopher Pache
Der Weg aus Wattenscheid nach Wiemelhausen ist nicht weit. Nur elf Kilometer liegen zwischen dem Sportzentrum der SG Wattenscheid 09, dem aktuellen Spielort der SGW wegen der Umbaumaßnahmen am Lohrheidestadion, und der Sportanlage der Concordia aus Wiemelhausen. Die haben ihrerseits die letzten drei Spiele verloren - gute Vorzeichen also für Wattenscheid. Pache freut sich auf das Derby: "Wenn man ein regionales Spiel hat, freuen sich die Leute immer darauf. Man hat kurze Wege, ich erwarte viele Fans."
Und er gibt sich kämpferisch: "Wir brennen auf jedes Spiel. Das hat natürlich noch so einen kleinen Beigeschmack, einen kleinen positiven Impuls für uns, weil man natürlich die beste Mannschaft in der Region sein möchte. Von daher werden wir alles dafür geben, dieses Spiel für uns zu entscheiden."